Bönnigheim, den 19.01.2025
Männer-Verbandsliga Staffel 1:
TSV Asperg - TSV Bönnigheim 35:38 (15:17)
Gewackelt, aber schließlich doch gewonnen: In einem hart umkämpften und torreichen Spiel behielten die Handballer des TSV Bönnigheim beim Verbandsliga-Aufsteiger TSV Asperg nach einer turbulenten und hektischen Schlussphase mit 38:35 (17:15) die Oberhand.
Die als Spitzenreiter und Favorit angereisten Bönnigheimer wurden dieser Rolle gegen das Verbandsliga-Schlusslicht nur sporadisch gerecht. Die Gäste, die ohne den gesperrten Andreas Horst und den im Abschlusstraining verletzten Ruven Lehmann auskommen mussten, kämpften mit großen Problemen in der Abwehr inklusive Torhüter, und setzten sich erst in der hitzigen Schlussphase ab. 14 Minuten vor dem Ende lag die Mannschaft von Trainer Simon Weiberle im ersten Spiel des neuen Jahres noch mit 24:26 zurück, ehe mit einem Kraftakt und einem zwischenzeitlichen 8:2 – Lauf doch noch die Wende gelang. Dennoch lieferten die Gastgeber bis zum Abpfiff den Bönnigheimern mit viel Mut und Leidenschaft einen großen Kampf, und warfen in der in die Jahre gekommenen Asperger Rundsporthalle viele Emotionen in die Waagschale.
Dabei erzielte bei den Gästen der bärenstarken Kreisläufer Samuel Schmid 13 Tore, davon zwei vom Siebenmeter-Strich, und konnte sich dabei auf die hervorragende Anspiele seiner Mitspieler verlassen. Jonas May war sechsmal erfolgreich, und Bruder Jaron May traf fünfmal. Bester Werfer bei den Aspergern, bei denen erstmals Oliver Cicione auf der Bank das Sagen hatte, war wie schon im Hinspiel Lou Ben Mihatsch mit zehn Treffern.
Zahlen lügen nicht, den sie sprachen schon im Vorfeld für ein torreiches Spiel: Asperg kassiert mit durchschnittlich 33 Buden die meisten Gegentreffer, das Stromberg-Team ist die Torfabrik der Liga, und stellte dies dann auch in Asperg nachdrücklich unter Beweis.
Die Asperger überraschten ihren Gegner zunächst mit einer sehr offensiven Abwehr, doch nach dem 2:2 übernahmen die Gäste zunehmend das Kommando und warfen bis zur 19. Minute eine komfortable 14:9 – Führung heraus. Bis dahin hatten die Bönnigheimer noch keine Torhüterparaden zu verzeichnen, so dass Heiko Nicht Nick Teschke ablöste. Viel besser wurde es bis zur Pause aber nicht, weil die Abwehr weiterhin zu unbeweglich agierte. Zudem leisteten sich die Gäste in der Offensive zahlreiche technische Fehler und Fehlwürfe, so dass sich die Asperger bis zur Halbzeit auf 15:17 heran pirschen konnten. Nach Ablauf der Spielzeit traf Aspergs Spielmacher Noah Mihatsch bei einem direkten Freiwurf Janis Weber im Gesicht, was folgerichtig die Rote Karte nach sich zog. Das war schon eine Schwächung für das Heimteam.
Auch nach dem Wechsel scheiterten die Bönnigheimer durch unvorbereitete Würfe des öfteren an Aspergs Torhüter mit der Nummer 16, Eric Benke, so dass dessen immer mutiger werdendes Team nicht nur zum 20:20 (38.) ausgleichen, sondern sogar mit 24:22 in Front gehen konnte. Jetzt war Bönnigheim gefordert, und reagierte mit einem erneuten Wechsel im Tor. Obwohl die Gäste durch einen 8:2 – Lauf bis zur 54. Minute auf 32:28 davon zogen, blieben die Hausherren ein hartnäckiger und unangenehmer Gegner. Doch näher als bis auf zwei Tore kamen sie nicht mehr heran, weil nun die Bönnigheimer Torfabrik immer wieder konsequent die Lücken in der gegnerischen Deckung zu nutzen verstand.
Bönnigheims Trainer Weiberle war nach Spielende alles andere als zufrieden mit den ersten zehn Minuten nach dem Wechsel: „ Wir haben da nicht umgesetzt, was wir in der Kabine besprochen haben. Wir nehmen uns überhastete Würfe, machen uns dadurch das Leben selbst schwer,und bringen Asperg damit ins Spiel zurück“, monierte er.
Für den TSV Bönnigheim geht es am 1. Februar mit einem weiteren Auswärtsspiel bei der HSG Böblingen/Sindelfingen weiter.
Spielstatistik:
TSV Bönnigheim:
Nicht, Teschke im Tor-
Qual (4), Müller (2), Levin May (1), Jonas May (6), Jaron May (5), Gallucio (3), Herter (1), Zundel, Schmid (13/2), Selcho (1), Deseife
Beste Torschützen bei Asperg:
Lou Ben Mihatsch 10, Gerlach 6, Ibeazor 5, Tingler 5/4
Zeitstrafen: 3 - 3
Siebenmeter: 4/4 Tore – 2/2
Dittmar Zäh (dz)