Männer-Verbandsliga Staffel 1:
TSV Alfdorf/Lorch/Waldhausen - TSV Bönnigheim 32:33 (19:14)
Der TSV Bönnigheim hat mit einer immensen Willensleistung ein bereits verloren geglaubtes Spiel noch umgebogen. Nach dem packenden 33:32 – Auswärtserfolg beim TSV Alfdorf/Lorch/Waldhausen steht für die Weinstädter die Tür zum Aufstieg weit offen. Bönnigheim verteidigte am vorletzten Spieltag mit dem siebten Sieg in Folge seinen Zwei – Punkte Vorsprung auf die Verfolger Altensteig und Bottwar SG (jeweils 30:12 Punkte). Das große Ziel ist ganz nah, doch noch ist aber ein Schritt zu gehen. Am kommenden Sonntag steht zum Saisonende in eigener Halle noch die Partie gegen den Tabellensechsten SG Hofen/Hüttlingen an (Spielbeginn 17 Uhr).
Ein in der zweiten Halbzeit mit 14 Paraden, darunter einen 7m, überragender Bönnigheimer Torhüter Nick Teschke ebnete in einem Krimi den Weg dafür, dass sein Team nach einem 18:24 – Rückstand (38.Minute) eine fast unglaubliche und nicht mehr für möglich gehaltene Aufholjagd starten konnte, die letztlich mit dem Sieg bringenden Siebenmeter-Treffer von Samuel Schmid nach Ablauf der 60 Minuten endete. Danach feierten völlig losgelöste Spieler mit ihren fast 100 angereisten euphorischen Fans.
„Die Jungs geben einfach nicht auf, glauben an ihre Chance und kommen mit großer Moral immer wieder zurück. Wir mussten über die Schmerzgrenze gehen, und hatten am Ende einfach das nötige Spielglück“, sagten Bönnigheims Trainer Simon Weiberle und Julian Weresch. Beide waren sichtlich beeindruckt und stolz auf ihr Team.
Die Intensität war von Beginn an auf beiden Seiten spürbar, wobei die Gäste nach dem 7:7 – Ausgleich durch Yannick Herter (16.Minute) bis zur Pause immer wieder an der robusten Alfdorfer Deckung abprallten oder an Torhüter Felix Beutel scheiterten. Zur Pause stand nach sage und schreibe 15 Fehlwürfen und sechs technischen Fehlern ein 19:14 – Ergebnis auf der Anzeigetafel. Auch die Bönnigheimer Torhüter bekamen bis dahin kaum einen Ball zu fassen. „Wir haben uns vorne durch die körperbetonte und robuste Abwehr des Gegners den Schneid abkaufen lassen, und hinten überhaupt keinen Zugriff auf die Wurfgewalt von Sascha Lorenz, Aleksa Djokic und Leon Weiß bekommen“, zog Weresch zur Halbzeit ein ernüchterndes Fazit.
Nach dem Wechsel versuchten die Gäste-Trainer durch die Hereinnahme eines siebten Feldspielers eine Wende herbei zu führen. Doch diese taktische Maßnahme verpuffte zunächst, weil Alfdorf zum 22:16 und 23:17 gleich zwei Mal den Ball ins leere Bönnigheimer Tor beförderte. Beim 24:19 in der 38. Minute wehrte Teschke einen Tempogegenstoss überragend ab. Das war der Zeitpunkt als die Bönnigheimer mehr und mehr das Zepter in die Hand bekamen und zur Aufholjagd bliesen. Die Gastgeber wurden zunehmend nervöser, bauten auch konditionell ab, hatten aber auch mit mehreren Pfostentreffern Pech. Zwölf Minuten vor dem Abpfiff gelang Benedikt Qual mit seinem ersten Tor der 26:26 – Ausgleich. So im Flow ließ er gleich zwei weitere Treffer zum 27:28 und 27:29 (52.) folgen. Noch gab sich der TSV ALLOWA nicht geschlagen, kam zehn Sekunden vor der Schlusssirene per 7m zum 32:32 . Doch Bönnigheim hatte noch eine entscheidende Antwort durch den nervenstarken Schmid im Köcher.
Spielstatistik:
TSV Bönnigheim:
Nicht, Teschke im Tor-
Qual (4), Müller (3), Levin May (1), Jonas May (3), Jaron May (5/1), Galluccio (3), Herter (2), Weber (2), Zundel, Samuel Schmid (8/3), Fabian Schmid, Horst (2)
Beste Torschützen bei ALLOWA:
Laurenz 9, Djokic 7/2, Weiß und Bihler je 4
Zeitstrafen: 9 - 5
Disqualifikationen: Sascha Laurenz 60:00 min. / Davis Müller 53:03
Siebenmeter: 6/3 Tore – 5/4
Schiedsrichter: Dominik Kugler und Kornelius Luther (HC Winnenden)
Das letzte Spiel des TSV in dieser Saison findet am kommenden Sonntag, 4. Mai um 17 Uhr gegen die SG Hofen/Hüttlingen (Sporthalle Bönnigheim) statt.
Dittmar Zäh (dz)