30 Glanzminuten reichen für die Meisterschaft
TSV Bönnigheim - SG Hofen/Hüttlingen 36:27(19:19)
Die Handball-Männer des TSV Bönnigheim sind am Sonntagabend nach einem 36:27 (19:19) – Erfolg gegen den Sechsten SG Hofen/Hüttlingen erstmals in die Oberliga aufgestiegen, wo in der kommenden Saison reizvolle Derbys mit dem TV Flein oder der SG BBM Bietigheim II warten. Der mit 759 Treffern nach 22 Spieltagen torgefährlichste Angriff der Liga zeigte sich am Sonntagnachmittag vor annähernd 500 Besuchern in der Bönnigheimer Sporthalle erneut in bester Torlaune, wobei diesmal Rückraum - Shooter David Müller mit sieben Treffern bester Werfer der Hausherren war. 30 Glanzminuten reichten in der zweiten Halbzeit um vor einer fantastischen Kulisse den achten Sieg in Folge und die damit verbundene Meisterschaft in der Verbandsliga, Staffel 1, vor dem TSV Altensteig und der SG Bottwar perfekt zu machen. Ein Remis hätte zu Meisterschaft und Aufstieg gereicht, doch auf Unentschieden spielen war in dieser so glanzvollen Saison nie das Ding der Weinstädter. „Das ist überragend und unser größter sportlicher Erfolg im Männerbereich. Die Rückrunde war phänomenal“, sagte Handball-Abteilungsleiter Christof Weis voller Stolz, der nach Spielschluss seine beiden Top-Torewerfer Samuel Schmid (140 Tore,davon 31 7m) und Jonas May (137) verabschieden musste. Beide wechseln bekanntlich zur neuen Saison zum Regionalligisten TSV Weinsberg. Diese zu ersetzen wird die diffizilste Aufgabe der Bönnigheimer.
Auch die beiden Trainer Simon Weiberle und Julian Weresch waren „so stolz“ auf ihre mit viel Herzblut agierende Mannschaft. „Wer hätte das gedacht, dass wir nach zwei Jahren Verbandsliga gleich den nächsten Schritt machen, und im zweiten Jahr in Folge die meisten Tore der Liga schießen“, sagte beide, bevor sie die erste Bierdusche über sich ergehen lassen mussten. Vor Saisonbeginn gaben beide noch das Ziel aus, möglichst schnell den Klassenerhalt zu sichern und einen guten Mittelfeldplatz anzustreben.
Die Unterstützung der proppenvollen Halle war von Beginn an außergewöhnlich. Die Bönnigheimer starteten leicht nervös in die Partie. Samuel Schmid scheiterte mit einem 7m an SG-Torhüter Nico Knauß, zwei technische Fehler sollten folgen, ehe Heiko Nicht im TSV-Gehäuse mit seiner dritten Parade beim Stande von 3:3 einen Konter der Gäste parierte. Den Gastgebern gelang es trotz einer Vielzahl von erfolgreicher Tempoangriffe zunächst nicht sich mehr als auf ein Tor abzusetzen. Die Gäste aus dem Vorort von Aalen machten keine Anstalten, dem Gegner die Punkte zur Meisterschaft zu schenken, und blieben in einem offenen Schlagaustausch bis zum 19:19 – Pausenstand auf Augenhöhe.
„Bis zur Halbzeit war es durchaus kritisch. Vor allem in der Defensive hat uns das Einlaufen von Außen weh getan. In der Pausenansprache haben wir deutlich gemacht, was wir besser machen wollen. Danach hat’s gepasst“, meinte Weiberle.
Nach dem Wechsel setzte der TSV trotz zweiminütiger Unterzahl die Vorgaben um, legte einen Blitzstart hin, und zog mit einem 6:0 – Lauf auf 25:19 davon. Nick Teschke vernagelte hinter einer nun wesentlich kompakter stehenden Abwehr über sieben Minuten lang sein Tor, und stellte damit früh die Weichen zum Aufstieg. Die SG Hofen/Hüttlingen zeigte sich sichtlich beeindruckt, ob dieses gegnerischen Angriffswirbels, und scheiterte immer wieder entweder an Teschke oder traf nur Pfosten oder Latte. Näher wie auf drei Tore (25:22 – 42.Minute) kamen die Gäste nicht mehr heran. Nach drei Treffern von David Müller hintereinander zum 32:23 war zehn Minuten vor Schluss die Partie entschieden, und alle TSV-ler konnten sich gedanklich auf die Aufstiegsfeierlichkeiten einstellen.
Spielstatistik:
TSV Bönnigheim:
Nicht, Teschke im Tor-
Qual, Müller (7), Levin May (2), Jonas May (5), Jaron May (5/2), Galluccio (3), Herter (3), Weber (4), Zundel (1), Schmid (4), Selcho, Horst (2)
Beste Werfer SG Hofen/Hüttlingen:
Achim Eiberger 7/2, Jonas Fürst 5, Felix Jörg und Dorian Trögele je 4
Zeitstrafen: 4 - 3
Siebenmeter: 3/2 Tore – 2/2
Schiedsrichter Florian Bresch (TV Plochingen) und Matthias Klose (HSG Gablenberg-Gaisburg)
Dittmar Zäh (dz)