Nach vier Niederlagen in Folge und viel Verletzungspech können die Bönnigheimer Handballdamen mit dem Sieg gegen einen direkten Abstiegskonkurrenten endlich wieder aufatmen.

Bönnigheimer Handball-Damen empfangen Rheinland-Pfalz Vertreter aus Wittlich. Die wohl weiteste Anreise erwartet den samstäglichen Gegner unserer Handballmannschaft der Damen mit der HSG Wittlich, die gut 260 Anreise-km zu bewältigen haben. Wie den Weinstädtern hat auch bei den Rheinland-Pfälzerinnen das Verletzungspech in voller Breitseite eingeschlagen. Dazu äußert sich auch TSV Trainer Sven Bühler: „Uns erwartet mit der HSG Wittlich eine ähnlich von Verletzungen gebeutelte Mannschaft. Um zu gewinnen, muss aber die hohe Anzahl von technischen Fehlern und Fehlwürfen deutlich minimiert werden!“ Die Gäste versuchen, wie auch die TSV Damen, mit Spielerinnen aus der zweiten Mannschaft das Fehlen der Stammkräfte zu kompensieren. Die HSG hat nach zwei frühen Siegen in der neuen Saison gegen Kappelwindeck (28:25) und in Pforzheim (21:24) nunmehr drei Niederlagen gegen Freiburg (24:25) in Eddersheim (24:20) und daheim gegen St.Leon (17:21) eingesteckt.

Gegen den Tabellennachbarn aus Pforzheim wollten die TSV Damen mit Leichtigkeit und Tempo die alte Stärke zeigen. Doch der Anfang war geprägt von Fehlentscheidungen, technischen Fehlern und Fehlwürfen. Zu Beginn stand die Abwehr noch relativ gut, sodass es nach 7 Minuten erst 2:1 stand. In der 15. Minute war Trainer Sven Bühler gezwungen eine Auszeit zu nehmen und wollte den TSV Damen gut zu sprechen, die eigenen Fehler abzustellen und die Abwehr wieder kompakter zu stellen. Die folgenden Minuten ließen Böses erwarten, denn Pforzheim zog bis zu 20. Minute auf 10:5 weg. Doch es war nicht das erste Mal, dass der Kampf angenommen wurde. Mit viel Einsatz und konsequenten Spielhandlungen konnte man wieder in der 24. Minute zum 11:10 den Anschlusstreffer setzen. Die darauffolgenden Minuten legte Pforzheim nochmal einen Gang zu und man verabschiedete sich in die Halbzeit mit einem 6-Tore Rückstand beim 18:12. 

Wie so oft wurde auch der Start der zweiten Halbzeit verschlafen und bereits in der 37. Minute lief man beim 24:14 einem 10 Tore Abstand hinterher. Die Köpfe hingen sichtlich nach unten und auch die Ansprache, sich hier nicht gnadenlos abschießen zu lassen, zeigte keine Wirkung. Bezeichnend in dieser Phase war auch die Überzahlsituation des TSV – zwei Mal hintereinander – in der man es trotzdem nicht schaffte ein Tor zu werfen, im Gegenzug aber von den minimierten Gastgeberinnen vier Tore kassierte. In der Abwehr schaute man regelrecht hinterher, wie die Pforzheimerinnen konsequent über schnelle Gegenstöße oder geradeaus durch die Abwehr liefen. Vorne scheiterte man ein ums andere Mal an der stark aufgelegten Torhüterin und verhaspelte sich in Einzelaktionen.

Schlussendlich stand ein deutliches, aber gerechtfertigtes 35:20 auf der Anzeigetafel. Ein gebrauchter Tag für die TSV Damen, den es gilt so schnell wie möglich abzuhaken, doch ein kleiner Lichtblick war der Einsatz von Lea Meic die nach ihrer Schulterverletzung und dem ersten Einsatz gleich 2 Tore erzielen konnte. Trainer Sven Bühler war etwas sprachlos nach dem Spiel: "Es sind unerklärlich viele technische Fehler und wenn die Aktionen doch geklappt haben finden die Bälle einfach nicht den Weg zum Tor. Unter den Umständen wird es dann schwer das Spiel zu gewinnen."

Nächste Woche steht das nächste Heimspiel gegen die HSG Wittlich an. An der Personalsituation wird sich leider bis dahin nichts ändern, deshalb heißt es für kommende Woche die technischen Fehler abzustellen und im Abschluss wieder sicherer zu werden. Ebenfalls muss die Abwehr wieder beherzter zupacken, sodass auch das eigene Tempospiel durch Ballgewinne gefordert werden kann. 

Es spielten: Hamann, Cortado (beide im Tor), Zäh (2), Welz (1), Graner (4/2), Christel (5), Meic (2), Samer, Biedermann (1), Kerner (2), Fischer (3) 

Zeitstrafen: 7 - 2 

7m-Tore: 2/3 - 2/2

Bianca Fischer (bf)

 

Bereits am kommenden Samstag steht das nächste Gastspiel im Abstiegskampf gegen die TG 88 Pforzheim auf dem Drittliga-Programm. Die Personalsituation hat sich auf Bönnigheimer Seite auf Grund langwieriger Verletzungen mehrerer Stammspielerinnen nicht gebessert, weshalb es wiederum in einer wichtigen Tabellensituation wohl kaum möglich sein dürfte zu den dringend benötigten Punkten zu kommen.

Gegen die HSG St. Leon/Reilingen ging es am Sonntagmittag, um die aktuell wichtigsten Punkte, die die Bönnigheimerinnen am Ende aber nicht mit nach Hause nehmen konnten. Und wieder sah es personell bereits vor dem Spiel nicht gut aus für den TSV. Mit stark dezimiertem Kader wollte Bönnigheim aber trotzdem nicht mit leeren Händen nach hause gehen und hatte sich viel vorgenommen.  

Männer-Landesliga Staffel 1:

TSV Bönnigheim – TSV Asperg   30:24 (15:12)

Bis acht Minuten vor Schluss stand die Partie zwischen dem TSV Bönnigheim und  Aufsteiger TSV Asperg Spitz auf Knopf, ehe die Schützlinge von Trainer Michael Zimmermann, nach einem übers Tor geworfenen Siebenmeter der Gäste,  den längeren Atem bewiesen, und nach dem 24:23 noch einen deutlichen 30:24 – Sieg heraus werfen konnten. Letztlich war es ein hartes Stück Arbeit für die Bönnigheimer, die sich aber vorhalten müssen, dass sie mit ihren Chancen zu schludrig umgegangen sind. Bönnigheim lag zwar von Beginn an immer in Führung, doch die Asperger blieben bis in die „Crunchtime“ dran, ehe ihnen sichtlich die Luft ausging.

„Wir müssen das Spiel eigentlich schon viel früher in die richtigen Bahnen lenken“, monierte Bönnigheims Coach Zimmermann die zahlreich etwas unkonzentriert vergebenen  Möglichkeiten seines Teams. Dabei bereiteten die offensiven Asperger Verteidiger auf den Halbpositionen den Einheimischen viele Probleme, so dass zum Beispiel der sonstige Goelgetter Jaron May nur ein Mal einnetzen konnte.

Mit acht Toren erwischte Linksaussen Yannick Herter einen sehr guten Tag, gefolgt von Jonas May mit sieben Treffern. Er war vor allem im zweiten Abschnitt im Angriff gefragt.

Auf der Gegenseite haderte Aspergs Coach Jens Kruschhausen etwas mit den Schiedsrichtern, die seiner Meinung nach in der zweiten Hälfte jede 50 zu 50 - Entscheidung gegen sein Team ausgelegt hätten.

Die Bönnigheimer starteten nach der deftigen Schlappe in Ludwigsburg erneut mit viel Tempo, und lagen nach sechs Minuten mit 5:1 in Führung. Das lag auch am guten Rückhalt im Tor, da Heiko Nicht sich immerhin mit insgesamt elf Paraden auszeichnen konnte. Danach aber kamen die Gäste immer besser ins Spiel, denen beim 7:6 (15.) und 9:8 (20.) der Anschlusstreffer gelang.

Mit einem 15:12 – Vorsprung gingen die Hausherren in die Pause.

Nach dem Wechsel konnten die Bönnigheimer ihre Führung beim 20:16 und 22:18 (42.) wieder auf vier Tore ausbauen, aber immer wieder wurden auch scheinbar sichere Treffer zu Fehlwürfen. So blieb der TSV Asperg bis zum 24:23 auf Tuchfühlung, ehe die Einheimischen den längeren Atem bewiesen und durch Treffer von Jonas May (2), Yannick Herter (2), Andreas Horst und Giuseppe Galluccio noch zu einem deutlichen 30:24 – Heimerfolg kommen konnten.

Spielstatistik:

TSV Bönnigheim:

Schönbrodt und Nicht im Tor- 

Qual (1), Jonas May (7), Jaron May (1), Grosser, Galluccio (5), Herter (8), Dominic Zäh (3/1), Weis, Zundel, Schmid, Horst (3), Bauer (2).

Beste Torschützen TSV Asperg:

Noah Mihatsch, Tim Kistermann und Nico Fischer je 4

Zwei-Minuten-Strafen: 2 – 4

Siebenmeter: 2/1 Tore – 3/2

Nächstes Spiel für den TSV

am Samstag, 12.11. beim TV Mundelsheim

(Dittmar Zäh - dz)